Griechenlandreise 2020
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Wir sind heute am Dienstag 25.08.20 tatsächlich etwas früher losgekommen als geplant. Um 16:20 Uhr sind wir mit dem Womo auf in den Süden. Trotz Corona wagen wir einen für uns ersten Besuch in Griechenland. Das Land hat von Beginn an viel gegen die Pandemie getan und derzeit echt geringe Corona Zahlen. Wir freuen und auf unseren ersten Sommerurlaub sei zwei Jahren und sind gespannt auf viele nette Begegnungen und tolle Eindrücke.
Das erste Bild zeigt uns auf der Autobahn A61 bei Ludwigshafen. Es rollt prima und so kommen wir an dem ersten Abend ca. 380km weit bis zu dem sehr ruhigen Stellplatz in Bad Grönenbach.
Weiter geht es Mittwoch Morgen entlang Reute, Fernpass, Innsbruck, Brenner, Bozen, Verona bis nach Rimini. Es rollt wieder prima und wir kommen ohne Stau gut voran. Halt machen wir nur zum Tanken und bei Nassereith zum kleinen Frühstück. Am Nachmittag erreichen wir Rimini, der Stellplatz im Zentrum ist für 8€ bewacht und wir sind in 3min. am Sandstrand. So schnappen wir bei 29°C unsere Badesachen und kühlen uns in den Fluten der Adria, machen am Abend noch eine Spaziergang durch die Stadt, am Strand entlang und bestaunen die schier unendliche Anzahl von Hotels, Liegestühlen und Schirmchen. Wahnsinn; dass ist echter organisierter Massentourismus. Muss man mal gesehen haben :-). Wir sind froh, dass wir mit Daniel und Hendrik nie einen solchen Urlaub gemacht haben; dass ist aber nur unsere persönliche Sichtweise. ((Vielleicht sehen unsere Kinder das ja anders.))
Unser Übernachtungsplatz ist auf jeden Fall perfekt… und der Platzwart wünscht uns sogar um 21.30 Uhr eine gute Nacht.
Die Nacht ist ruhig und gegen 9.30Uhr fahren wir die letzten 95km bis Ancona Hafen….Anmeldung nur 1 Person mit Mundschutz im Hafenbüro…scheint uns vorsichtiger als in Deutschland. Wir warten auf einem Parkplatz und ich (Stefanie) treffe natürlich auf eine nette deutsche Camperin, die griechisch spricht und das Land sehr gut kennt. Sie konnte mich mit praktischen Infos versorgen und hat vom schönen Griechenland geschwärmt. Um 13Uhr Boarding…die Fähre ist nur ca. zu einem Fünftel bebucht und wir haben einen guten Platz auf dem Oberdeck. Unser Nachbar Dimi Hellas, ein 75jähriger griechischer Chemiker aus Schwätzingen, der im Nebenberuf musiziert……usw usw…..
……..dieses Bild hat uns meine Freundin Susanne mit auf den Weg – gegeben…..sie ist keine Camperin… 🙂
Während der 15stündigen Überfahrt haben wir uns fast nur im Womo oder auf dem leeren Sonnendeck bei sehr ruhiger See aufgehalten, die Temperatur ist gefühlt nicht unter 30°C gefallen und der Motor war laut…schlafen ging nicht gut.
Erschreckend, wie wenig Reisende und wie viel Personal an Board waren.
Ankunft in Igoumenitsa….erstmal zum Corona-Test (nur Stefanie), danach Ausfahrt Hafengelände und ein Kaffe mit Brot in einem Olivenhain…es ist heiß!!
Unser erstes kulturelles Ziel am 28.08. ist das ca 185km entfernte Kalambaka – ein quirliges Städtchen -, bekannt durch pitoreske Felsenformationen, die wie in einer anderen Welt in die Höhe ragen und etliche Klöster beherbergen, die teilweise nur per Lastengondel zu erreichen sind. Da die beiden Campingplätze vor Ort geschlossen waren, landen wir beim Gästehaus Arsenis. Der Chef Costas fängt uns bereits an der Strasse ab, wir könnten umsonst bei ihm stehen, er habe Wasser und Strom und seine Mama würde uns das beste griechische Gericht servieren. Eigentlich sind wir für solche Angebote wenig empfänglich….wir hatten aber keine andere Wahl. Costas ist ein Original….erinnert etwas an Carlson vom Dach…, kritisiert die griech. Regierung und beschreibt die touristische Situation in Griechenland als katastrophal.
Wie vermutet, sind wir an diesem Abend die einzigen Gäste im Lokal, werden noch mit Eis und Uzo beköstigt und lauschen seinen Worten bis wir müde eine gute Nacht wünschen. Dennoch, er gibt sich Mühe, Haus und Stellplatz sind tiptop…es fehlen nur die Gäste!!!
Samstag 29.08.
Von unserem sonnigen Stellplatz bei Costas radeln wir am morgen ca 5km bergauf zu einem Kloster – haben passende Kleidung vergessen und müssen nochmal zurück – und besichtigen diesen friedvollen Ort mit phänomenaler Aussicht und Klosterleben. Diese Gegend ist auch bekannt für eine spezielle Art der Ikonenmalerei. Es ist ca. 38°C heiss und zurück müssen wir feststellen, das unser Kühlschrank seinen Geist aufgegeben hat…..unangenehm!!! Thomas versucht alles, baut Rückwand ab, säubert und stellt dann einen blockierten Lüfter fest, den er zum Glück wieder in Gang bringen kann. Allerdings dauert es fast einen Tag, bis alles wieder kühl ist.
Gegen Mittag fahren wir gen Osten bis Volos und landen auf dem wunderschönen Camping Hellas. Wir bekommen einen tollen Platz in der ersten Reihe und gehen erstmal ins Wasser. Kiesstrand mit Felsen und glasklares – warmes – Wasser. Die Küste hier ist wunderschön….das Boot fehlt gerade eine wenig. Es gibt eine tollen Baumbestand aus uralten Olivenbäumen und wir stehen super im Schatten.
Zum Abendessen Grill raus und Scampi mit Spaghetti!!!
Sonntag 30.08. und Montag 31.08.20
Thomas versucht täglich sein Pensum an Fahrrad-Kilometern zu erreichen. Das Ziel für August hat er zwischenzeitlich erreicht. Für den September könnte es etwas schwieriger werden. Ich bin gespannt. Am Sonntag haben wir es auf dem sehr schönen Campingplatz mal etwas ruhiger gehalten. Wir sind immer mal wieder zum Baden in das Meer, haben gelesen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Der Strand – anfangs feiner Kies mit ein paar Steinen und dann feinster Sand – und das Wasser sind sehr sauber, das Wasser kristallklar. Nachmittags machen wir bei 35°C eine Fahrradtour. Nach ca. 7 km Küstenstraße mit sehr viel Wochenendverkehr gehts steil und kurvig den Berg hinauf. Oben angekommen fahren wir durch kleine touristische Orte zurück. Schöner Plätze mit gut besuchen Gaststätten unter großen Platanen. Ein schönes Bild! Zur Stärkung trinken wir kühles Bier aus dem Supermarkt und setzen uns unter einen großen Baum mit Blick auf die Promenade. Zurück ist es schon dämmrig und wir beschließen unseren Abend in der Gaststätte am Campingplatz mit regionalen griechischen Leckereien. Wir unterhalten uns nett mit der Eigentümerin, die zusammen mit Ihrem Bruder den Platz führt. Sie kann sehr gut deutsch und beklagt ebenfalls das fast vollständige Ausbleiben der Touristen. In Griechenland haben Unternehmen, die zu Beginn der Corona Krise ihren Betrieb schließen mussten, eine Förderung von insgesamt 800€ vom Staat erhalten.
Kein TV-Empfang…kein Tatort!!!!
Am nächsten morgen beschließen wir weiterzuziehen nach Delphi (221km). Nach einer kurzen Autobahnstrecke fahren wir durch ein fantastisches Hochgebirge mit fennomenaler Weitsicht, etlichen Serpentinen bergauf und bergab. Gut, dass Thomas fährt!!! Kurz vor Delphi stehen wir auf einem super Platz mit „eigenem privaten Pool“, denn wir sind fast die einigen Gäste. Nach ausgiebigem Bad die Räder raus und ins 5km entfernte Delphi. Wir erwandern die Ausgrabungsstätten, erfahren etwas über das Orakel von Delfi und sind mal wieder fasziniert von den tollen Eindrücken. Es gibt in Griechenland viele streunende Hunde und Katzen, an die Hunde müssen wir uns gewöhnen…sie stören sich aber meist gar nicht an uns.
Zum Abendessen gibs Döner mit Bier am Wohnmobil mit Sicht ins Tal und auf die beleuchteten Dörfchen in den Bergen. Es ist tagsüber und auch nachts sehr heiß und kühlt gefühlt erst in den frühen Morgenstunden ab.
Dienstag 01.09 und Mittwoch 02.09.20
Den zweiten Tag in Delphi verbringen wir im tollen Museum -klimatisiert- und sind mal wieder erstaunt über die griech. Corona Maßnahmen: 5min pro Raum, Mundschutz…super!!
Danach bestaunen wir noch den unteren Teil der Ausgrabungen im Freien und chillen den restlichen Tag am Pool. Zum Abendessen gibt es Reste: nordischer Matjes und kalte Pommes vom Vortag. Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg ins 200km entfernte Korinth, die Strecke zieht sich wieder durch herrliches Gebirge und da wir so gut wie keine Autobahnstrecke haben, dauert es auch. Aber die tollen Eindrücke und vielfältigen Landschaften entlohnen uns dafür. Wir passieren riesige Olivenplantagen, Baumwollfelder, grüne Wälder und am Ende wieder Küstenlandschaft Richtung Korinth. Den Kanal fotografieren wir bei der Überfahrt und beim nahen Parken können wir sogar beim Brückenmeister in der Kabine die Kameraüberwachung des Kanals bestaunen. Tank und Kühlschrank sind leer und müssen erstmal aufgefüllt werden, auch die Luft der Reifen ist zu prüfen.
Die Anmeldung des Camping Delphine ist nicht besetzt, nur ein Schild, man solle sich einfach stellen, es kommt dann schon jemand. Der Platz bietet ca.200 Stellplätze, kurz nach uns kommen noch zwei deutsche Wohnmobile und somit sind 6 Parzellen besetzt. Wir stehen direkt am Kiesstrand und sind mit 15 Schritten im recht warmen Wasser.
Thomas baut die Räder, Tisch und Stühle auf und wir radeln in das 7km entfernte Alt-Korinth.
Wieder etliche antike Ausgrabungen, kleine Strassencafes und einige Souvenierlädchen…eher dörflich und daher sehr passend für uns. Der Weg per Fahrrad führt uns durch riesige Obstfelder mit Trauben, Limetten, Pfirsichen, Feigen, Granatäpfen, aber auch Oliven und Paprika!
Donnerstag 03.09. und Freitag 04.09.20:
Unser nächsten Ziel ist das ca. 80 km entfernte und als schönste Kleinstadt Griechenlands beschriebene Nafplio. Leider finden wir nur einen Campingplatz in 12 km Entfernung, zum ersten Mal parzelliert, aber direkt am Strand und sehr ordentlich. Zuerst mal ins wellige Wasser. Am Nachmittag starten wir die Radtour nach Nafplio; ein wirklich sehr schönes Örtchen mit herrlicher Altstadt, vielen kleinen Geschäftchen und Lokalen sowie eine wunderbar gestalteten Hafen- und Promenadenanlage. Der schöne Marmorboden (…oder ein anderer Stein) in der Altstadt ist impossant und teilweise glatt polliert und somit rutschig. Wir bummeln durch die Strässchen und gehen – entgegen unseren Grundsätzen 🙂 – schon wieder essen; aber in einem typisch griechischen Restaurant. Da es bereits um halb neun stockfinster ist, radeln wir der Strasse entlang zurück. Zum Glück ist unsere Fahrradbeleuchtung gut!!! Zur Belohnung gibt es zuhaus noch ein Bierchen am Strand.
Da es hier so schön ist, bleiben wir noch eine Nacht. Thomas fährt ja früh morgens seine Runde….da er aber sein Pensum von 33 km schaffen will….muss ich heute gg. 11 Uhr nochmal mit. Er will mir ja nur den Nachbarort Drepano und einen weiteren schönen Campingplatz zeigen. Na los dann. Allerdings ist der Campingplatz 10 km entfernt und als wir zurück sind, hab ich einen kleinen Sonnenstich….und spontan führe ich auch bei uns die ortsübliche Siesta ein!!!
Heute morgen ist doch glatt auch ein Wohnmobil von Le Voyageur – wie unseres – hier angekommen. Ein älteres Ehepaar aus Frankreich, wir unterhalten uns nett – halb auf englisch, halb mit Händen und Füssen. Hat Spass gemacht!
Da heute Freitag ist, verspüre ich am Nachmittag den Drang zum Putzen; es ist nicht ganz so heiss und somit wird mal Hausputz gemacht…in einer 3/4 Std. bin ich fertig…..Thomas bestaunt lediglich das schmutzige Putzwasser.
Unser Abendessen ist vom Feinsten…auf dem Platz ist ein fest installierter Gasgrill, den wir nutzen können. Es gibt Waldalgesheimer Rumpsteacks mit gedünsteten Zwiebeln und Esskastanien aus unserem Garten sowie Gurken/Oliven/Zwiebeln. Super – ein neues griech. Nationalgericht. Dummerweise hat Thomas jetzt noch eine Platten am Hinterrad – der wird aber erst morgen geflickt.
Samstag 05.09 und Sonntag 06.09.20
Der Platten ist geflickt…der zweite auch schon wieder da!!
Am frühen Morgen gehts weiter in südliche Richtung. Wir fahren wieder durch einsames Gebirge und je südlicher wir kommen, desto weniger können wir die Ortsschilder – altgriechisch – lesen. Für Kirsten wäre das sicher kein Problem!! Wir machen einen Abstecher über Sparta und Mystras mit einem interessanten Olivenmuseum. Die Gebirgslandschaft, mal karstig und felsig, mal grün mit Landwirtschaft und Olivenplantagen ist traumhaft. Am Nachmittag kommen wir in Gythio an, toller Campingplatz mit erstaunlich viel deutschem Publikum. Ein Eldorado für Surfer…..zum Glück haben wir Anke`s Paddleboard dabei, damit wir auch ein wenig sportlich wirken. Den Abend lassen wir mit Leberkäse und Kartoffelsalat ausklingen 🙂 (war noch Altbestand von daheim).
Der Tag war für uns etwas unentspannt und aufregend, da es daheim gesundheitliche Probleme in der Familie gibt.
Am Sonntagmorgen macht Thomas per Rad wieder eine 25km Tour und erkundet die Umgebung. Heute früh ist das Wasser ruhig und wir versuchen uns auf dem Board. Thomas hat es aufgepumpt und eine halbe Stunde den Motor gesucht. Er hat sich dann auch kurz draufgestellt, wusste wie es geht und dann war es für ihn auch gut. Ich find es – nach einer Stunde Übung und etlichen Wasserplatschern – super!!! Macht Spass! Ansonsten verbringen wir den Tag am Pool (5Sterne Platz) mit lesen, entspannen und radeln am Abend in das 5km entfernte Gythio, was sich als kleines Hafenörtchen ganz quierlig zeigt.
Montag 07.09. bis Mittwoch 09.09.20
Da wir heute ca. 175 km durch Gebirge und an der Küste (mit vielen Kurven und Serpentinen) entlang bis Finikounda vor uns haben, starten wir gegen 10.00 Uhr. An der Camping Rezeption ergibt sich beim bezahlen noch ein nettes Gespräch mit der Mitarbeiterin, die vor ca. 30 Jahren im Alter von 21 zu „Work and Travel“ nach Griechenland aufgebrochen ist und dann dort ihr Herz verloren hat. Hört sich zwar sehr romantisch an, aber wie so oft gibt es auch hierbei Für und Wieder!! Die Fahrt führt uns das erste Drittel durch Gebirge; Anfang der „Wilden Mani“, was der grünste, wildeste und naturbelassenste Teil Griechenlands sein soll. Wir passieren zu Beginn ein Tal, das vor einigen Tagen auf einer Strecke von ca. 15 km komplett abgebrannt ist, auch etliche Olivenplantagen. Überall sind noch nasse Stellen des Löschwassers zu sehen. Teilweise haben die Flammen Grundstücksumrandungen von Häusern gestreift. Sicherlich existenzbedrohlich für die Bewohner des Tals.
Die Küstenstrasse führt bergauf, bergab, durch herrliche kleine Dörfchen und mit tollen Ausblicken auf die Westküste des Landes. In Kalamata decken wir uns im Markt mit landestypischen Naturalien ein. Nach ca. 6 Std. haben wir die 180 km geschafft und finden einen schattigen Stellplatz auf dem Camp Thinnes bei Finikounda (westlichster Finger des Peleponnes). Der Strand hat hier herrlichen ganz feinen Kies, das Wasser ist wieder kristallklar und zum Glück mal etwas frischer. Die Küste hier in der Gegend ähnelt sehr der kroatischen, viele Felsen, Buchten und vorgelagerte Inseln….allerdings fehlt in Kroatien der Sand-/ feine Kiesstrand. Eine Radtour am Abend führt uns in das kleine touristische Finikounda und zurück am Platz gibts Bratwurst mit selfmade griechichem Krautsalat!
Am Dienstag „früh morgens – 8.00 Uhr“ radelt Thomas 38 km und hat schon fast alles rundherum gesehen. Nach Baden, Paddelboard usw. radeln wir ins 15 km entfernte Badeörtchen Methoni mit seinem riesigen „Castle“. Leider ist die Anlage derzeit nicht zu besichtigen – na dann halt nur von aussen – trotzdem impossant. Nach einem Bierchen unterm Olivenbaum gehts wieder zurück.
Mittlerweile haben wir auf dem Campingplatz Nachbarn bekommen, ein Paar aus Köln in unserem Alter…..wir kommen ins Gespräch und unterhalten uns bis kurz vor Mitternacht. Wir haben es gerade noch geschafft, vorher was zu essen…..ansonsten sind wir an dem Abend zu nix mehr gekommen. War aber echt schön!!
Den Mittwoch verbringen wir mal ganz entspannt. Es ist wieder etwas heisser – 36°C – und so baden und paddeln wir, suchen schattige Plätzchen. Am Abend radeln wir nach Finikounda und erleben den typisch südländischen Flair eines kleinen Fischerdörfchens.
Donnerstag 10.09. und Freitag 11.09.20
Heute gibt es nur eine kurze Tour von 30 km gen Norden. Nachts ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch; alles, was am Abend auf der Leine hängt und trocken ist, ist morgens wieder nass. Gg. 10 Uhr ist alles soweit trocken und wir reisen über Phylos bis Gialova an der Navarino Bucht mit kilometerlangem feinen Sandstrand. Am Camping Erodius (freundlich, sauber, vorbildlich) wird beim Einchecken unsere Temperatur mittels Wärmebildcamera und unser Sauerstoffgehalt gemessen. Alles zum Glück ok. Wir finden einen schönen Schattenplatz mit Blick aufs Meer und springen auch gleich mal rein. Am Nachmittag suchen wir zuerst entlang des absolut staubigen Strandweges per Rad nach der so bekannten Schweinebauchbucht – vergebens…alles wieder zurück. Wir wählen den Weg durchs Landesinnere entlang der Strasse und finden diese traumhafte Bucht mit feinem Sandstrand, die zum Mehr hin mit Felsengebirge geschützt ist. Wie so oft – wenn was schön ist – ist es auch gut besucht. Für uns zuviel Betrieb und so radeln wir wieder zurück und sehen uns noch das Dörfchen Gialova an. Die 30km in der Sonne schlauchen und so sitzen wir noch am Strand mit leichter Brise bis zum Sonnenuntergang.
Am frühen Freitagmorgen machen wir eine Radtour nach Phylos, einem beschaulichen Fischerdörfchen. Wir gönnen uns einen Kaffee unter den großen Platanen am Hafen und schauen einfach mal den Leuten zu. An den ankommenden Fischerbooten kann man direkt den gefangenen Fisch kaufen. Zurück wird gepackt und wir ziehen weiter Richtung Olympia. Eigentlich wollen wir bei Nedda die Wasserfälle besuchen, die liegen aber so im Landesinneren mit „sehr“ schmalen Strassen, so dass wir da heut keine Lust drauf haben.
Unterwegs halten wir dafür direkt an einem super Sandstrand mit spontanem Sprung ins Meer und Frühstück/Mittagessen. Super!!! Das Wohnmobil macht auch echt alles mit!!!
Wir verlassen langsam die Küste und fahren ins Landesinnere zum antiken Olympia. Unsere App zeigt uns in der Gegend 3 Campingplätze an –> wir entscheiden uns für den mit Pool!!! (a bissl Luxus muss sein!) Der Platz liegt auf einem Berggipfel und man hat eine traumhafte Aussicht auf die umliegenden grünen Wipfel. Unser Gourmet Abendessen besteht aus einem frischen 1800g Hähnchen, das Thomas vorbildlich auf dem Grill zubereitet hat.
Samstag 12.9. bis Montag 14.09.20
Den Samstag beginnt Thomas wieder mit einer Radtour durch das hügelige Olympia und Umgebung. Seine Bremsbeläge müssen gewechselt werden. Den Tag verbringen wir bis zum Nachmittag am Pool. Die ca. 40 jährige Griechin, die den Platz mit ihrer Mutter betreibt gibt uns in einem netten Gespräch am Pool Einblicke in Ihre – finanzielle – Situation. Es ist wie überall in diesem Jahr sehr wenig los, ihr Mann unterhält zusätzlich einen Lebensmittelmarkt mit Touristenshop in Olympia. Ausserdem betreibt sie mit einer Schwester einen Souvenierladen auf einer kleinen Insel. Sie haben 3 Kinder zwischen 7 und 10 Jahren. Die Frau arbeitet gerne und ist im Sommer von morgens bis abends auf dem Platz aktiv: gießen, kehren, Bäume schneiden, alles sauber halten. Sie hat sich gar nicht so sehr beklagt. Es sei in diesem Jahr zwar alles etwas anders, aber es gebe auch gute Seiten. Sie habe mehr Zeit für die Kinder, die drei Monate Ferien hatten und den Pool und die Anlage intensiv nutzen konnten. Das zeigt uns wieder, dass , den Kopf in den Sand zu stecken und zu jammern auch nix hilft!!!
Die Ausgrabungen und Museen zur Wiege der Olympischen Spiele im Jahre 776 v Chr. liegen in einem breiten Tal und sind sehenswert, jedoch rar besucht.
Am Mittag radeln wir in das Städtchen Olympia und dort wird uns die Tragweite der Situation vollends bewusst. Es gibt eine Fußgängerzone mit ca. 50 kleinen Lädchen. Es sind keine Touristen da und die Geschäftsleute sitzen vor Ihren Läden zusammen und verkaufen so gut wie nix. Es ist uns fast peinlich durch die Strasse zu gehen, weil wir das Gefühl haben, durch eine Kauf von Souvenirs helfen zu können. Etwas bedrückt radeln wir zurück und verbringen den Abend mit griechischem Wein (sehr mild, nix für Thomas) und anderen Leckereien.
Am Sonntag packen wir wieder gemütlich zusammen und steuern unser zweitletztes Ziel an. Die Strasse E9 über Pirgos, Gastouni bis zum westlichsten Zipfel des Peleponnes ist breit und gut ausgebaut. Wir steuern den ersten von zwei Campingplätzen an, fahren – wie so oft- direkt rein und schauen uns um. Einstimmig stellen wir fest: das passt nicht für uns. Alles in deutscher Hand, parzellierte Plätze, zwei Pools, Pool-/Strandbar und alles super ordentlich, gepflegt, durchorganisiert und ausgeschildert. Für uns hat das ja fast nichts mehr mit Camping zu tun, die letzten drei Tage wollen wir nicht so stehen. Mit der Begründung, der Platz sei uns zu groß, ziehen wir weiter auf den anderen, Camping Aginera, der passt für uns!
Etwas einfacher, aber sauber….einzige Umgewöhnung: Die Waschhäuser sind nicht getrennt nach Männlein und Weiblein….alles in einem! Geht aber. Wir wählen einen super Schattenplatz mit Blick aufs Meer (Stellplätze werden hier von uns nur noch nach Schattenqualität bewertet!). Einparken, Räder und Stühle raus und ab ins Wasser. Traumhaft mit kleinen Felsen und wieder kristallklarem Wasser. Den heutigen und auch den morgigen Montag verbringen wir am feinen Kiesstrand, der ca. 400 m breit ist und derzeit nie mehr als 30 Badegäste hat. Zwischendrin wird mal geradelt oder mit dem Paddelboard gesportelt.
Diese ruhigen Tage am Platz sind der besonderen Situation geschuldet, da wir – 4 Wochen früher als geplant – zum ersten mal Grosseltern geworden sind. So war es nicht geplant und es hat uns fast zwei schlaflose Nächte voller Anspannung bereitet…. Aber der Bub ist da und die Kinder haben das prima gemacht!!! Wir sind glücklich und stolz.
Dienstag 15.09. bis Donnerstag 17.09.20
Das Ende eines wundervollen, kulturell angereicherten und interessanten Urlaubes naht. Der Dienstag ist nochmal richtig heiss. Thomas fährt früh ne grosse Runde und wir verbringen dann bis zum Nachmittag die Zeit am Strand oder im Schatten. Das Paddle Board wird nochmal richtig gut genutzt, ich übe mich in Wenden mit und gegen die Wellen. Am späten Nachmittag beradeln wir gemeinsam die Gegen, kaufen noch ein wenig ein und stibitzen an einem abgeernteten Melonen Feld zwei kleine übrig gebliebene. Hmmm!!!
Mögen die Dörfchen noch so verkommen und vernachlässigt wirken, die Gotteshäuser sind immer groß, sehr gepflegt und farblich schön angelegt.
Die Sonne bietet uns am letzten Abend einen traumhaften Untergang.
Der Mittwoch ist trüb, der erste Morgen ohne Sonnenschein, das macht den Abschied leichter. Schnell ist zusammengepackt und wir machen uns nach Patras (95 km) auf zur Fähre. Wir sind zeitig da, checken ein und schlendern über das weitläufige Hafengelände. Uns fallen dunkelhäutige, junge Männer auf, die wie Getriebene hin und her rennen und sich verstecken. Schnell erkennen wir, dass es sich um Immigrants handelt, die versuchen, sich unter / in LKW´s oder anderen Fahrzeugen zu verstecken um auf die Fähre nach Italien zu gelangen. Die Polizei versucht lediglich dies zu verhindern und die jungen Männer von ihrem Vorhaben abzuhalten.
Unser Platz auf der Fähre ist super, wir stehen im Freien, der Wind weht und wir haben Blick aufs Meer (Glück gehabt!!)
Die 24 Std. auf der Fähre können wir wunderbar im Wohnmobil oder auf den Decks des Schiffes verbringen.
Mittwoch 16.09. bis Freitag 18.09.20
Wie gesagt, unser Stellplatz auf der Fähre war super…..allerdings tropfte während der gesamten Fahrt ein Gemisch aus Ruß und Kondenswasser nach unten. D.h. das komplette Wohnmobil wie auch der Boden der Fähre sind nass und schwarz verschmiert und so tragen wir diese Schmierage auch ins Fahrzeug….bäähhh! Die Überfahrt ist ruhig und wir verdulden uns die Zeit mit Lesen, Sticken, Internet, Essen, Trinken und Schlafen. Einen Tag später ist ein sogenannter Mecane (Mittelmeer-Hurricane) an der Westküste Griechenlands gemeldet und wir sind froh die Insel verlassen zu haben.
Am Freitag Nachmittag kommen wir bei Sonnenschein in Ancona an und fahren direkt los; an der Adriaküste entlang bis Modena. Thomas hat einen super Stellplatz in einem Wohngebiet in einer Stellplatz-App gefunden…..kostenlos….wir müssen wieder anfangen zu sparen!!! Da wir hungrig sind, gehen wir für das gesparte Geld in eine kleine Pizzeria, die von Einheimischen gut besucht ist. Wie es der Zufall will, kann die junge Bedienung deutsch – sie war für 1 Jahr in Wiesbaden – und der Pizzabäcker lacht immer, macht den Teig komplett selbst. Die Pizzen waren echt genial! Die Nacht ist ruhig und am Freitag geht es früh wieder auf die Autobahn. Während der gesamten Heimfahrt haben wir Sonnenschein und die Fahrt durch Südtirol und das Allgäu sind herrlich. – kennen wir eigentlich nur vom Winter. Stefanie erweist sich als hervorragende Fernfahrerin, Thomas beschäftigt sich mit PC und Handy und hat wenig Blick für die Landschaft….er muss immer mal wieder ermahnt werden. Um viertel vor neun sind wir wohlbehalten und müde daheim.
Wir sind froh und dankbar für diese tolle Zeit. Die Gesundheit und das Equipment haben uns nicht im Stich gelassen!!!!!